Zi zu Prognos-Studie: Interpretation der Zahlen fragwürdig – Methodische Tricks sollen niedrigere Honorare rechtfertigen
Zu der am Montag bekannt gewordenen Prognos-Studie über Arzthonorare erklärt der Geschäftsführer des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi), Dr. Dominik von Stillfried: „Die in dem vom GKV-Spitzenverband vorgestellten Gutachten gewählte Argumentation hält einer näheren Prüfung nicht stand. Mit dem Zi-Praxis-Panel dokumentieren wir jedes Jahr, wie sich die Arbeitszeiten und die wirtschaftliche Lage der Niedergelassenen entwickelt. Die von den Krankenkassen behaupteten Veränderungen der Arbeitszeiten niedergelassener Ärzte sind nicht belegt. Nach wie vor arbeiten die Selbständigen rund 20 Prozent mehr als ihre angestellten Kollegen. Werden die Tariflöhne besser gestellt als eine selbständige Tätigkeit, wundert es nicht, dass es vor allem in ländlichen Regionen immer schwieriger wird, die bestehenden Praxen an jüngere Fachärzte zu übergeben.“
Die Zi-Wissenschaftler haben das Gutachten im Detail bewertet. Der GKV-Spitzenverband hatte es bereits im August in die Verhandlungen im Bewertungsausschuss eingebracht. Das Zi-Fazit: „Im Wesentlichen sollen bereits getroffene Vereinbarungen der Vertragspartner auf Landesebene rückabgewickelt werden, anstatt endlich das Einkommensgefälle zwischen den in den Kliniken angestellten Oberärzten und den niedergelassenen Fachärzten zu schließen.“
<link file:970 _blank pdf>Kurzstellungnahme zur Prognos-Studie „Der ‚Arztlohn‘ und die Anpassung des Orientierungswertes“